C. Schulentwicklung

 

7.3 KOBRA – „KOmpetenz und BerufsbeRAtung“

KOBRA bedeutet: „Kompetenz und BerufsbeRAtung“. KOBRA ist ein Konzept zur individuellen Berufsberatung für Schüler*innen am Hermann-Emanuel-Berufskolleg des Kreises Steinfurt. Frank Ludden hat KOBRA entwickelt und führt die Beratungsgespräche durch. KOBRA hilft den Schüler*innen, ihre berufsbezogenen Kompetenzen zu entdecken, zu entwickeln und zu nutzen, um nach dem Schulabschluss mit den richtigen und nötigen Kompetenzen in den Beruf zu starten.

 

Bei jedem Schritt ist deshalb der konkrete Berufswunsch der jeweiligen Schülerin oder des jeweiligen Schülers, die/der sich beraten lässt, der zentrale Bezugspunkt. Der Berufswunsch bestimmt, welche Kompetenzen die Schülerin/der Schüler in welchem Maße braucht, um in ihrem/seinem späteren Beruf langfristig erfolgreich und motiviert zu arbeiten. KOBRA nutzt als Grundlage den KODE®-Kompetenz-Test, den Prof. John Erpenbeck und Prof. Volker Heyse entwickelt haben. KODE® nimmt an: Jeder Mensch hat Kompetenzen in vier Bereichen: Personale Kompetenz (z.B. Wertebewusstsein, Glaubwürdigkeit, Eigenverantwortung), Aktivitäts- und Handlungskompetenz (z.B. Tatkraft, Initiative, Mobilität), Fach- und Methodenkompetenz (z.B. Fachwissen, Planungsverhalten, Umgebungswissen) und Sozial-kommunikative Kompetenz (z.B. Beziehungsmanagement, Kommunikationsfähigkeit, Anpassungsfähigkeit). Das individuelle Kompetenzprofil zeigt: Welche Kompetenzen hat eine Schülerin oder ein Schüler mit Blick auf den persönlichen Berufswunsch schon? Wo liegen Potenziale, die noch entwickelt werden sollten und können?

 

KOBRA ist ein individuelles Beratungsangebot, zugeschnitten auf die einzelne Schülerin und den einzelnen Schüler. Die ressourcenorientierte Beratung selbst umfasst vier Gespräche, die auf drei Sitzungen verteilt sind: Auftakt-Gespräch, Diagnose-Gespräch, Coaching-Gespräch, Feedback-Gespräch. Die Beratung durch KOBRA ist freiwillig steht allen Schüler*innen offen, schwerpunktmäßig aber den Lernenden im Beruflichen Gymnasium. Die Schüler*innen, die KOBRA nutzen, sind motiviert, sich mit sich selbst, mit ihrer beruflichen Perspektive und mit den Kompetenzen auseinanderzusetzen, die sie für ihren Wunschberuf schon haben – vielleicht auch nur teilweise – oder noch brauchen. Die Schüler*innen bereiten sich auf die Beratung vor, dazu nutzen sie spezielle Aufgaben und Fragen zur Reflexion ihres Berufswunsches und ihrer Kompetenzen. Die Beratung endet für die Schülerin oder den Schüler nach einem Coaching mit konkreten Handlungsimpulsen, um mit Blick auf den jeweiligen Berufswunsch weitere Kompetenzen aufzubauen.

 

In den kommenden Jahren wird KOBRA am Hermann-Emanuel-Berufskolleg weiter etabliert und, abhängig von den Ressourcen, noch mehr Schüler*innen zugänglich gemacht. Das Konzept wird kontinuierlich evaluiert und dementsprechend weiterentwickelt.