Gute gesunde Schule

Hermann-Emanuel-Berufskolleg

Das Hermann-Emanuel-Berufskolleg ist eine „Gute gesunde Schule“

Unser Verständnis von Gesundheitsförderung ist salutogen ausgerichtet: Im Mittelpunkt steht nicht die Frage ‚Was macht uns krank?’, sondern der Fokus lautet: ‚Was hält uns gesund?’.
Damit wird der Blick auf gesunderhaltende Schutzfaktoren, auf Ressourcen für Entwicklung der Stärken und Fähigkeiten sowie auf förderliche Bedingungen gerichtet. Dadurch werden wir nicht blind für das, was nicht tragbar ist, aber unsere Perspektive richtet sich auf mögliche Lösungen: Eine gute Schule entwickelt sich beständig weiter und die Schulentwicklung hin zu einer guten gesunden Schule fußt auf dem Fundament einer Kultur der Anerkennung und Wertschätzung.

Gesundheitsmanagement steuert Schulentwicklung
Damit Gesundheitsförderung nicht durch vereinzelte Aktionen, Projekte und Programme ‚neben’ der Schulentwicklung stattfindet, wird die Verbindung zwischen diesen beiden Bereichen an unserem Berufskolleg bewusst gesteuert. Die Projekte gelingen vor allem dadurch, dass sie von den Betroffenen nicht als ein neues zusätzliches Projekt, sondern als eine integrierende und gesundheitsorientierte Selbst-, Personal-, Team- und Organisationsentwicklung spürbar werden.

Die Gesundheit unserer Schule ist ‚Chefsache‘
Eine hohe Leistungsbereitschaft, ein spürbares Wohlbefinden, konstruktiver Umgang mit Konflikten und aktive Krisenbewältigung sind für uns Anzeichen einer guten und gesunden Schule. Gesundheit ist jedoch nicht nur ein aktueller Indikator, sondern auch eine Ressource, die als Bedingung und Potenzial für Entwicklung, für Lern- und Leistungsfähigkeit und damit auch für eine gelingende Bewältigung von Veränderungen wirkt und mit der deshalb gut und verantwortungsvoll umgegangen werden will. Kurzum: Schulen brauchen sichtbare ‚Anwälte’ für das Thema Gesundheitsförderung: Die Gesundheit unserer Schule und ihrer Akteure ist daher ‚Chefsache’.

Zur Lehrergesundheit erfolgten in den letzten Jahren ein umfassende Fortbildungen. Für Junglehrer/innen gibt es zusätzlich zu dem Mentoren-System und jährlich im November ein zweitägiges Seminar „Sich professionell entlasten“, das aktiv Burn-Out und Überlastung entgegenwirken soll. Für Kolleg/innen, die bereits länger im Dienst sind, ist eine entsprechende Veranstaltung geplant unter dem Arbeitstitel „50 plus – stark und fit durch den Schultag“.

Wir verstehen Gesundheitsmanagement als eine Gemeinschaftsaufgabe
Wenn sich Gesundheitsförderung nicht nur auf einen ermittelten ‚objektiven’ Bedarf (z.B. im Spiegel einer Schulinspektion), sondern auch auf formulierte ‚subjektive’ Bedürfnisse beziehen soll, dann kann dies nur gelingen, wenn die Betroffenen zu Beteiligten werden. Der gemeinsame Blick auf Schule als Lern- und Arbeitsraum, in dem man gesund und zufrieden agieren kann, ist uns wichtig, insbesondere durch regelmäßige Ist-Analysen, die die aktuelle Gesundheit von Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie die Arbeitsplatzqualität der Schule aller reflektieren. Wir bieten themengeleitete Projekt- und Arbeitsgruppen, die einzelne Schwerpunkte ziel- und ergebnisorientiert konzipieren, gestalten und erproben, reflektieren und verbessern.

Schülergesundheit stärken und eine gesunde Lebensweise fördern
Dazu gehören bspw. solche Projekte, die direkt eine gesündere Lebensweise ermöglichen, indem die Rahmenbedingungen nach einer Schülerbefragung verbessert wurden. Vor diesem Hintergrund ist z.B. der Wasserspender in der Pausenhalle angeschafft worden. Dieser wird von der gesamten Schulgemeinschaft genutzt und hat dazu geführt, dass deutlich mehr Wasser getrunken wird und weniger Müll produziert wird. Wir sind im regelmäßigen Austausch mit dem Kiosk, um eine gute gesunde Versorgung zu ermöglichen. Neben Vollwert- und Salat-Brötchen, werden dort mittlerweile auch Joghurt, Salate und kleine gesunde Snacks angeboten. Außerdem bieten wir im Schuljahr 2017/18 erstmalig zweimal in der Woche unseren Schüler/innen kostenlos Schulobst in den Pausen an.

Aufklärung tut not
Wir bieten regelmäßige Seminare für Schulklassen verschiedener Bildungsgänge mit Sexualpädagogen an. Hier geht es um Fragen und Themen rund um Sexualität und Verhütung. Außerdem stehen wir in Kontakt mit einer Gynäkologin der Ärztlichen Gesellschaft für Gesundheitsförderung e.V., die neben Seminaren an der Schule auch zusätzlich „Schülersprechstunden“, also individuelle Beratungssprechstunden für Schülerinnen anbieten wird. Dies ist besonders für Schülerinnen, die keine Möglichkeit haben, eine Gynäkologin aufzusuchen und für solche, die sich sonst nicht trauen, von großer Bedeutung.
Wir arbeiten im guten Austausch mit dem hausinternen Beratungsteam und auch eng mit außerschulischen Beratungsstellen und Fachleuten zusammen (Ärzte, Drogenberater, Pro Familia, das Gesundheitsamt, der Kinderschutzbund, die Drogenberatungsstellen, Krankenkassen, der Caritasverband, das DRK, die DKMS sowie die Unfallkassen).
Unsere Beratungslehrerin Elisabeth Schröer hat sich außerdem auf die Beratung zu gesundheitlichen Aspekten spezialisiert und kann als Lotsin an viele Stellen weitervermitteln und Zugangsängste abbauen .

AG Gesunde Schule
Bereits seit 2007 gibt es an unserer Schule diese AG engagierter Kolleginnen und Kollegen, die an Themen zur Gesundheit gemeinsam mit der Schülerschaft arbeitet. Von den Ergebnissen profitieren alle. Regelmäßig finden statt:

  • Blutspendenaktionen mit dem DRK (jährlich)
  • Typisierungsaktionen für potentielle Stammzellenspender im Kampf gegen Leukämie mit der DKMS (2-Jahreshythmus)
  • Organisation der Ersten Hilfe im Haus: Fortbildungen für LehrerInnen und Schüler/innen
  • Organisation des Schulsanitätsdienst
  • Projekte zum Thema Sucht, Essstörungen, Transplantation, Hygiene
  • Projekte zum Thema Gewaltprävention (in Kooperation mit Schulsozialarbeit)
  • Projekte zum Thema Unfallverhütung

Die Projektgruppe Gesunde Schule hat auch dafür gesorgt, dass ein Defibrillator angeschafft wurde (hängt im Schülerbüro). Außerdem pflegt sie die Gesundheitsecke im Selbstlernzentrum ‚ZIEL‘ (Steinfurt) und den Infoständer (Eingangsbereich Emsdetten), wo man Broschüren und andere Informationsmaterialien zur Mitnahme ausliegen.

Teilnahme an Wettbewerben zur Bewusstseinsschaffung
Daneben nehmen wir an Wettbewerben zum Thema Gesundheit teil, wie z.B. dem GUV-Projekt zum Thema „Mein Rücken“ mit Schülerbefragungen und sportpraktischen Übungen. Auch an anderen aktuellen Aktionen der GUV, wie „ Jugend will sich-er-leben – Krach unter Kontrolle“ engagieren wir uns.
Darüber hinaus sind wir Preisträger des Schulentwicklungspreises 2017, der mit 15000 Euro dotiert ist.

In der Preisbegründung hieß es:
„Bei der Sichtung der Unterlagen und bei dem Besuch Ihrer Schule konnten wir uns davon überzeugen, dass das Schulprogramm als systematisches und ausführliches Arbeitskonzept formuliert und benutzt wird.
Außerdem konnten wir sehr positiv feststellen, dass Partizipation an Ihrer Schule hervorragend gelingt. So werden Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler in wesentliche Entscheidungen glaubwürdig miteinbezogen. Die SV ist sehr engagiert und bringt sich voll ins Schulleben mit ein.
Als sehr gelungen haben wir auch Ihr umfassendes Beratungskonzept empfunden, bei dem nahezu alle Beratungskontexte Ihrer Schüler/innen als auch Ihrer Lehrkräfte erfasst und bedient werden können.
In wesentlichen Bereichen leistet Ihre Schule eine aus unserer Sicht hervorragende Schulentwicklungsarbeit, die nicht nur zentrale Aspekte einer gelungenen Qualitätssicherung, sondern auch die zielgerichtete Einbindung gesundheitsrelevanter Themen in die Gesamtentwicklung beinhaltet.“