Pop Art – „Einfache Kunst“?

Pop Art – das ist Kunst, die ganz simpel und banal die Aufmerksamkeit der Betrachtenden weckt – durch knallige Farben, eingängliche und schockierend einfache Motive aus Medien wie Film, TV, Comic und Werbung. Dass aber meinst eine intensive Auseinandersetzung mit einer bestimmten Thematik und/oder auch Ironie und Witz bei den Werken eine Rolle spielen sowie gesellschaftlich-politische Dimensionen auftauchen, zeigen die Arbeiten des Kunstkurses des 13. Jahrgangs des Beruflichen Gymnasiums (Schwerpunkt Pädagogik), die sich in den vergangenen Wochen mit der Zeit der Pop-Art in den 1960er Jahren auseinandersetzten und daran anschließend dann ein eigenes Werken im Stile dieser Kunst anfertigten. Hier sehen Sie einige der Kunstwerke inkl. einem Auszug aus dem Statement, welches zu dem eigenen Werk verfasst wurde.

Einige Werke sind auf der 2. Etage vor dem Raum 237 zu sehen.

Shari Fürniß: „Ich erzähle eine Geschichte: Zu sehen ist, wie Greta eine Kampfansage macht (Bild1), Trump diese als lächerlich abstempelt (Bild2), Greta anschließend die Freiheitsstatue eingenommen hat und sie in „Statue of climate strike“ umbenennt (Bild3) und Trump letztlich realisieren muss, dass dieses kleine Mädchen namens Greta doch etwas bewegen und ihm gefährlich werden kann (Bild4).“

Maren Telgmann: „Bei dem Porträt von Trump ist die Mimik am Aussagekräftigsten und deutet auf eine Kommunikation mit der Aktivistin hin. Die Meinungsverschiedenheiten sind gravierend und bewegen ganze Länder. Mit dem Kunstwerk möchte ich den Kontrast zwischen den Meinungen von Donald Trump und Greta Thunberg verdeutlichen.“

Maike Averbeck: „Der Herr der Ringe: Die Gier Gollums zu dem Ring repräsentiert dabei Handlungstendenzen der Gesellschaft, die durch einen immer größer werdenden Konsum beeinflusst werden. Der Mensch strebt, mehr oder weniger stark ausgeprägt, nach Macht und Reichtum und lässt sich von Dingen, die ihm nützlich oder attraktiv erscheinen, beeinflussen oder gar manipulieren. Dabei läuft er Gefahr, seine eigene Menschlichkeit und Eigenschaften für andere Dinge zurückzustellen.“

Leona Quandt: „Mit meinem Bild möchte ich aussagen, dass es eine Vielzahl von Gründen gibt, die die Gesellschaft zerbrechen lassen. Die Wörter avidity (Gier), Money (Geld), jealousy (Eifersucht), racism( Rassismus), prejudice ( Vorurteile), sexism (Sexismus), violence (Gewalt), bullying (Mobbing) sollen die gesagten Gründe darstellen und sind neben der Spraydose angeordnet. Das Spray aus der Dose entweicht und bildet sich zu einer großen Faust, die mit einer gewaltigen Wucht auf das Wort society trifft und dieses zerbrechen lässt.“

Kiara Blome: „In der Serie wird Winnie Puuh als Junge dargestellt, doch googelt man das Thema, sei Winnie Puuh ein Mädchen. Winnie Pooh selbst gar nicht weiß, wer er wirklich ist und zu welchem Geschlecht er gehören möchte. Deswegen auch die Frage „WHO AM I?“ in der Sprechblase. Er hat sich auf die Suche nach seiner Identität gemacht. Winnie Puuh könnte man nun als Transgender bezeichnen.“

Felix Bracht: „Der Tiger des Werkes ist dem populären Comicstrip „Calvin und Hobbes“, erstmals 1985 und zuletzt 1995 erschienen und von Bill Watterson gezeichnet, entnommen. Das Geld, der Inbegriff und Angelpunkt des Konsums und des Kapitalismus verdeutlicht, gewissermaßen tragischerweise, die Welt der Erwachsenen perfekt, das Leben im Kapitalismus dreht sich um den Konsum und um das Geld. Der schockierte und auch skeptische Blick von Hobbes warnt vor diesem Geld, der Konsum wird kritisiert, obwohl diese Figur aus der Welt der Kinder und der Fantasiewelt von Calvin stammt, erkennt sie den Charakter des Geldes, ist schockiert davon. Selbstverständlich hätte auch Calvin, etwa mit einem sarkastischen und zynischen Kommentar, an der Stelle Hobbes stehen können, aber ich wollte mir die Gelegenheit nicht nehmen lassen, dass das Werk von einigen, eher dem Kapitalismus zugeneigten, Menschen so aufgefasst wird, dass der Tiger eine Art Ehrfurcht vor dem Geld zeigt.“