Menschsein verbindet – über alle Grenzen hinweg

Sie sind mutig, selbstbewusst und stark-  „Die Räuber“ am HEBK

Geschafft!!! Mit stehenden Ovationen bedankte sich das überwiegend aus Schülern und Lehrern bestehende Publikum bei den 7 Räubern für ihre fantastische Darstellung. Was Anfang des Schuljahres als Lektüre im Deutschkurs der Internationalen Klasse begann, entwickelte sich unter der Regie von Lehrerin Lisa Haalck und der Regieassistenz von Lehramtsstudentin Linnea Grunert zu einem gemeinsamen Theaterprojekt mit sieben jungen Männern aus 5 verschiedenen Ländern. „Beeindruckend! Echt super!“, so die Begeisterung der Mitschüler

Geschafft! Diese jungen Männer, die zu Beginn des Schuljahres noch kein oder kaum ein Wort Deutsch sprachen, stehen nun bei drei Theateraufführungen mutig, stark und selbstbewusst auf der Bühne. Requisiten werden nur sparsam eingesetzt, was zählt, ist das gemeinsame Spiel, die Gestik. Diese jungen Männer setzen sich im besten Wortsinne 30 Minuten lang in Szene, kommunizieren in einer für sie fremden Sprache: Sie, die überhaupt noch nie auf einer Theaterbühne gestanden haben, stellen sich einem überwiegend fremden Publikum. Zu Recht steht ihnen der Stolz beim Schlussapplaus ins Gesicht geschrieben.

Geschafft! Aus diesen jungen Männern aus verschiedenen Ländern, mit unterschiedlichen Biografien, ist innerhalb weniger Monate ein starkes Team geworden. Ein Team, das während der wöchentlichen Proben die zentralen Themen und Fragen des Schillerschen Theaterklassikers untereinander immer wieder diskutierte, eben weil diese seit jeher alle Menschen gleichermaßen beschäftigen. Die Sehnsucht nach Liebe und Freundschaft, nach Heimat und Freiheit, die Frage nach Gerechtigkeit, der Wunsch nach Anerkennung und Vergebung- das sind Themen, die sich genauso wenig wie jeder einzelne Mensch in ein bestimmtes Label pressen lassen. Themen, die den Menschen ausmachen und das verbindende Element zu den Anderen herstellen- und dann ist es eben nicht mehr entscheidend, ob einer alt oder jung, weiß oder farbig ist oder aus einem anderen Land und einer anderen Kultur stammt. Oder, um den Studierenden Dave, 22, aus der Fachschule für Sozialpädagogik zu zitieren: „Die Aufführung hat eine starke Message. Es passt zu der Situation der Flüchtlinge, dass sie hier in der Gruppe eine neue Familie finden, so wie die Räuber im Stück.“