Kunst und Konsum – Ausstellung in der Pausenhalle

Die Schülerinnen und Schüler des 13. Jahrgangs des Beruflichen Gymnasiums mit den Schwerpunkten Mathematik / Informatik und Wirtschaft / Verwaltung haben im Kunstunterricht u. a. zu folgenden Konsumthemen gearbeitet: Handynutzung, Umweltverschmutzung und Einkaufsverhalten, Drogen- und Lebensmittelkonsum.

Im Zeitraum von ca. 2 Monaten entstanden dreidimensionale Kunstobjekte. Die Verwendung des Materials war dabei frei wählbar. So wurde z. B. Holz, Pappe, Pappmaschee, Zeitung, Verpackungen, Gips, Watte, Sand, Glas, Styropor und Elektromüll verwendet. Die Kunstwerke wurden von den Schülerinnen und Schülern selbständig geplant und umgesetzt. Jeder Schüler hat dabei seine Fortschritte in einem Prozessbuch festhalten, so wurde die Bearbeitung des Kunstwerkes dokumentiert. Zudem wurden Ideen, Alternativen, Probleme und Erfolgserlebnisse schriftlich und visuell festgehalten.

Hannah Merselt: »Man konnte im Prozessbuch aufschreiben, was einem in der Stunde nicht gelungen ist oder womit man nicht zufrieden war. Ganz zum Schluss hat man sich überlegt, was man in der nächste Stunde erreichen möchte.«
Fabiano Terdenge: »Das Prozessbuch ist auch ein Ventil für die Gefühle des Künstlers im künstlerischen Prozess. Dies kann helfen, mit der aktuellen Situation besser umzugehen und einen klareren Blick zubekommen.«

Im Folgenden stellen einige Schülerinnen und Schüler ihre Werke und Aussageabsichten vor:

Sule Kurtoglu

»Ich habe mich für das Thema Umweltverschmutzung durch Konsum entschieden, da man dieses Thema meiner Meinung nach stärker in Betracht ziehen muss, weil es von den Medien nicht stark genug vertreten wird. So hat zum Beispiel das Auslaufen von Öl und die Verschmutzung, die dadurch entsteht, Auswirkungen für die ganze Welt! Ich habe das Thema so dargestellt, das ich eine Welt aus Pappmaschee hergestellt und darauf eine Ölpipeline befestigt habe. Aus dieser Pipeline fließt das Öl auf die Welt und auf den weißen Boden. Meine Aussageabsicht ist, dass wir Menschen auf unseren Öl-Konsum achten sollten und dass die ganze Erde davon beeinträchtigt ist.«

Sankavy Nithiyananthan

»Ich habe mich für die Themen Verschwendung und Umwelt entschieden, da viele Produkte einfach verschwendet werden und in den Müll geschmissen werden, sodass die Natur sehr darunter leidet. Mein Projekt besteht aus einer oberen Ebene, auf der Hochhäuser stehen und von der eine riesige Gipshand Müll in die untere Ebene wirft. Dort ist der Wald zu sehen, welcher mit Müll überfüllt wird.«

Hannah Merselt

»Ich habe mir das Thema Umweltverschmutzung ausgesucht. Das Thema ist ein sehr wichtiges Thema in dieser Zeit. Es wird ständig über die globale Erwärmung gesprochen, die auch durch die Verschmutzung der Meere bzw. Wälder beeinflusst wird. Wenn man sein Verhalten ändern würde, seinen Müll nicht überall hinschmeißt und auch Materialien nehmen würde, die man recyceln oder wieder verwenden kann, könnte man schon seinen Teil dazu beitragen, dass die Erderwärmung aufgehalten wird. Ich habe eine halbe Welt aus Pappmaschee hergestellt. Die Welt habe ich mit Müll gefüllt und Schwarz/Grau angemalt. Dies wirkt so, dass die Welt von „innen“ wie eine Müllhalde aussieht und der Müll die Welt nach und nach einnimmt…«

Fabiano Terdenge

»Das Thema „Technikkonsum“ fand ich passend, da unser jetziges Jahrhundert das der Technik und Telekommunikation ist. Zudem gehen immer mehr Menschen mit ihren persönlichen Informationen unvorsichtig um. Dies führt zu Datendiebstahl und daraus folgt zum Beispiel die gezielte Werbung an den potenziellen Kunden. Mein Kunstwerk beinhaltet einen Bildschirm, der den Zugang zu den weltweiten Informationen veranschaulichen soll. Das Krümelmonster soll den Menschen und seine Konsumgier darstellen. Die Wackelaugen symbolisieren die Transparenz der Daten, die von Personen und Unternehmen mitgelesen werden können. Mein Ziel ist, vor der unüberlegten Preisgabe persönlicher Daten zu warnen.«

Leon Rade thematisiert in seinem Kunstwerk die Zerstörung der Natur durch die Industrialisierung, was auch durch die Verwendung von synthetischen und natürlichen Materialien umgesetzt wird.

Lukas van Goer zeigt einen konsumorientierten Menschen an einem Kreuz und prangert – ebenso wie Laura Nadicksbernd – eine unreflektierte und auch ungesunde Ernährung an. Malik Isenaj beschäftigte sich ebenfalls kritisch mit einem überdimensionalen Lebensmittelkonsum – dargestellt durch einen Einkaufswagen, der lediglich einen enorm langen Einkaufszettel beinhaltet.

Donjeta Gashi beschäftigte sich mit dem stetig wachsenden Handykonsum und einer kritischen Auseinandersetzung in Form eines zweiseitigen Handys, welches vor allem die negativen Auswirkungen dieses Konsums aufzeigt.

Verena Pelster stellt in Form eines Totenkopfes die Gefahr des Drogenkonsums dar.

Janina Riediger zeigt die Relativität von Konsumgütern und deren Besitz auf, indem sie fragt: „Was bleibt denn wirklich (zum Beispiel nach einer Flutkatastrophe)?“

Lisa Frenking zeigt die weltweiten Auswirkungen verschiedener Konsumarten in Form einer Weltkugel.

Maximilian Lenz stellt einen in Stein gemeißelten Börsenkurs-Verlauf dar, welcher in der realen Welt sehr flexibel und wandelbar ist. Die Weltwirtschaft und die Schwankungen von Geldwerten spielen für diese Darstellung des Konsumverhaltens ebenfalls eine Rolle.

Die Kunstwerke von Lukas Munsch, Jessica Hagedorn, Mira Hagemann, Jessica Hümke, Carina Tillmann und Anika Holstegge wurden zum Wettbewerb „Junge Ideen für ein neues Klima“ (ausgeschrieben vom Gymnasium Arnoldinum in Steinfurt) eingereicht. Die Vernissage findet am 15. Februar 2017, 15.00 Uhr im Arnoldinum statt. Eine Ausstellung der prämierten Kunstwerke findet zeitnah im Haus des Steinfurter Kunstvereins (im Huck-Beifang-Haus) statt.