Internationale Förderklasse stellt sich beim Unternehmerfrühstück vor

Ein bisschen aufgeregt waren Akbar und Mohammed schon, als sie sich beim traditionellen Unternehmerfrühstück der Stadt Steinfurt in der Krombacher Brauerei vorstellen durften, schließlich waren zahlreiche Arbeitgeber der Einladung in das Besucherzentrum gefolgt.

Gemeinsam mit dem zuständigen Abteilungsleiter Kai Heuing nutzen die beiden junge Männer die Gelegenheit, sich und ihre Mitschülerinnen und Mitschüler als künftige Auszubildende zu empfehlen.

Natürlich brauchen viele der jugendlichen Geflüchteten nach wie vor viel Sprachförderung, zumal für die meisten die zweijährige Erstförderung in diesem Sommer ausläuft. Einige erreichen dann den Hauptschulabschluss nach Klasse 9, das „Eintrittsticket“ für eine weitere berufliche und schulische Bildungsbiografie.

Akbar machte in seiner Vorstellung deutlich, dass er in seiner Heimat Afghanistan, aus der er 2015 fliehen musste, bereits zwei Jahre als Bauzeichner gelernt habe, dies hier jedoch nicht fortsetzen konnte.

„Das Problem sind oft fehlende Zeugnisse und lange Wartezeiten, wenn Abschlüsse aus der Heimat anerkannt werden sollen.“ erklärte Heuing dazu.

Umso wichtiger ist es dementsprechend, hier schnell Anschluss an die Arbeitswelt zu bekommen. Deshalb wurde am Hermann-Emanuel-Berufskolleg früh auf freiwillige Praktika gesetzt, um Einblicke in die hiesige Arbeitswelt zu erlangen. Mit Erfolg, denn eine Reihe von IFK-Lernenden haben bereits einen Ausbildungsvertrag in der Tasche.

So auch Mohammed, der eine Ausbildung als Bäcker beginnen kann. Integration funktioniert bei ihm vor allem über den Sport, als Fußballer ist er bei Arminia Ochtrup bereits eine bekannte Größe, wie auch der Schulleiter der Realschule am Buchenberg, Michael Groll, bestätigen konnte: „Zwei Tore hat er uns letztens eingeschenkt!“

Gastgeberin Claudia Bögel-Hoyer, die neben dem Hermann-Emanuel-Berufskolleg auch die Technischen Schulen eingeladen hatte, um über die Herausforderungen der Zuwanderung im dualen System zu berichten, bedankte sich bei den Schülern für ihren Mut, sich nach so kurzer Zeit in Deutschland in einem solchen Kreis vorzustellen.

Dass sich so viel Einsatzbereitschaft lohnt, bewiesen die Gespräche im Anschluss an den Vortrag: Akbar bekam gleich mehrere Angebote, sich bei lokalen Unternehmen vorzustellen.