Europa ja- Aber welches?

Podiumsdiskussion zu EU-Parlamentswahlen mit Kandidaten/Vertretern  von CDU; SPD, FDP, BÜNDNIS90/ Grüne, DIE LINKE, Piraten und AfD

Welches Europa wollen wir angesichts der vielen globalen Herausforderungen und vor dem Hintergrund einer sich im Umbruch befindenden europäischen Parteienlandschaft? Diese Frage diskutierten Schüler und Schülerinnen des Hermann-Emanuel-Berufskollegs des Kreises Steinfurt mit Kandidaten bzw. Vertretungen der bekanntesten Parteien in einem von den Fachschaften Politik/Gesellschaftslehre mit Geschichte organisierten Polittalk.

Mit Dr. Markus Pieper, Europaabgeordneter der CDU, befand sich zudem ein prominenter Kandidat für die Wahl zum EU-Parlament am 26. Mai unter den geladenen Gästen. Nach der Begrüßung durch Schulleiterin Denise Diehl und der ersten Vorstellungsrunde der Kandidaten stieg Organisatorin und Moderatorin Yildiz Bingöl gleich in das Thema ein, das aktuell wohl mit die meiste Aufmerksamkeit auf sich zieht, nämlich die Fridays for Future Bewegung, die Schülerinnen und Schüler europaweit sogar in den Ferien zu friedlichen Protesten aufruft und damit ein sichtbares Zeichen gegen die Klimapolitik setzt. Neben durchaus kontrovers diskutierten Maßnahmen zum Stopp des Klimawandels und zum Schutz der Umwelt waren sich alle Politiker und Vertreter der Parteien darin einig, dass das Engagement der Schüler, gerade auch im Rahmen der Schulzeit, absolut lobenswert sei. Wenngleich die jungen Demonstranten  noch glaubwürdiger rüberkämen ohne den für viele schon obligatorischen Coffee-to-go-Becher in der Hand, so Markus Pieper. Bei der abschließenden Stimmungsabfrage von Moderatorin Yildiz Bingöl, ob die Politik ernsthaft etwas gegen den Klimawandel unternehme, zeigte die große Mehrheit der Schülerinnen und Schüler jedenfalls eindeutig die rote Karte. Klarer Auftrag an die Politiker, so Yildiz Bingöl, ihre „Hausaufgaben zu erledigen“.

Weitere, ebenfalls kontrovers diskutierte Themen, betrafen die Bereiche Bildung und Digitalisierung. Erwartungsgemäß forderten die Schülerinnen und Schüler die Politiker und Parteienvertreter besonders zu der Ende März erfolgten Zustimmung des EU-Parlaments zur umstrittenen Reform des Urheberrechtes heraus. Der große Protest gegen Artikel 13, der in den letzten Wochen gerade junge Leute auf die Straße trieb, da sie eine Einschränkung der Freiheit im Internet fürchten, fand auch  unter den Schülerinnen und Schülern des HEBK viel Zustimmung. Auch hier zeigten sie den Politikern die rote Karte und verdeutlichten somit, dass sie ihre Interessen im Bereich der Digitalisierung von der Politik nicht hinreichend gewürdigt sehen.

Insgesamt machten die bei vielen Themen kontrovers geführten Diskussionen deutlich, dass komplexe Fragen auch komplexe Antworten erfordern. Somit dürften die Schülerinnen und Schüler  gut vorbereitet für die am 21. Mai am HEBK stattfindende Juniorwahl, das bundesweite Schulprojekt zur Europa-Wahl, sein.