Aktionen zur Bundestagswahl 2017

Podiumsdiskussion im Hermann-Emanuel-Berufskolleg mit Karl Schiewerling (CDU), Ingrid Arndt-Brauer (SPD), Bernhard Lammersmann (Bündnis 90/ Die Grünen) und Hannes Draeger (Die Linke)

Nur auf den ersten Blick mag erstaunen, was ‚wählen gehen‘ und ‚Zähne putzen‘ gemeinsam haben: macht man beides nämlich nicht, so Schulleiterin Denise Diehl in ihrer Begrüßungsrede zur Eröffnung der Podiumsdiskussion im Vorfeld der Bundestagswahl 2017, dann „wird es braun“. Zum wiederholten Male gelang es der Fachschaft Politik/ Gesellschaftslehre des Hermann-Emanuel-Berufskollegs, in diesem Jahr unter dem Vorsitz von Yildiz Bingöl und Jutta Bökemeier, mit Karl Schiewerling (CDU), Ingrid Arndt-Brauer (SPD), Bernhard Lammersmann (Bündnis 90/ Die Grünen) und Hannes Draeger (Die Linke) Diskussionsteilnehmer der größten, aktuell  im Bundestag vertretenen Parteien zu gewinnen.

Die zahlreichen Fragen der Schülerinnen und Schüler betrafen dabei unterschiedliche politische und gesellschaftliche Themenbereiche. Neben der Problematik der Zeit- und Leiharbeit wurde auch die schlechte Bezahlung in sozialen Berufen thematisiert. Hier appellierte Ingrid Arndt-Brauer vor allem an den weiblichen Teil der Studierenden, da überwiegend Frauen in sozialen Berufen tätig sind, sich stärker in Interessenvertretungen zu organisieren. Beim Umwelt- und Klimaschutz, ein Thema, das unter dem aktuellen Abgas- und Dieselskandal in aller Munde ist, zeigte sich, dass nicht nur der Grünen-Politiker Bernhard Lammersmann auf E-Mobilität setzt.  Daneben plädierte Hannes Draeger von den Linken für einen bezahlbaren Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, was gerade auch für die Mobilität in ländlichen Regionen von großer Bedeutung sei. Wie stark die Gefahr durch den internationalen Terror unser aller Denken betrifft, wurde durch die Ängste vieler junger Zuhörer deutlich, mit deutschen Waffenlieferungen den internationalen Terror noch zu schüren. Hier konnte Karl Schiewerling durch eigene Erfahrungen und Gespräche in den betroffenen Krisengebieten verdeutlichen, dass ohne Waffenlieferungen eine Verteidigung bei Angriffen des IS gar nicht möglich sei.

Gab es auch in diesem Zusammenhang unter den Politikern zum Teil kontroverse Meinungen über den Bundeswehreinsatz im Ausland- einig waren sich alle darin, dass der Konflikt zwischen Nordkorea und den USA nur durch Kommunikation beizukommen sei und Deutschland dabei eine ausgleichende Rolle zukomme.

Insgesamt, so das Fazit der Diskussion, eine spannende und vor allem informative und lehrreiche Veranstaltung, die dem einen oder anderen Jungwähler sicher die Wahlentscheidung erleichtern wird. Denn auch darin waren sich die geladenen  Vertreter einig: so appellierten alle in ihrem Schlusswort an die jungen Zuhörer, die Wahl als Chance zu nutzen, um weiterhin in Frieden und sozialer Gerechtigkeit unsere Zukunft zu gestalten.

 „Wählen wie in echt“ – Hohe Beteiligung bei Juniorwahlen

Premiere an beiden Schulstandorten des Hermann-Emanuel-Berufskollegs: Juniorwahl 2017

Von wegen, Jugendliche zeigen kein Interesse für Politik und Wahlen! Gut 1300 Schülerinnen und Schüler aus 70 Klassen des Hermann-Emanuel-Berufskollegs traten von 8.00h bis 13.00h den Weg zur Wahlurne an, die ausgefüllte Wahlbenachrichtigung und den Personalausweis in Händen. Wie „im echten Leben“ war die Teilnahme an der Wahl natürlich freiwillig; anders war lediglich, dass auch Minderjährige wählen durften. Organisiert hatte diese Veranstaltung die Fachschaft Politik – hier vor allem federführend die Fachschaftsvorsitzende Yildiz Bingöl und Politiklehrerin  Sadegül Avsar- mit Unterstützung der SV- Lehrer Hella Holtmannspötter und Philipp Barz und der Schülersprecher Peter Hilbers und Linh Lürwer. Dank der Vorbereitung im Unterricht durch die Lehrkräfte über die Bedeutung von Wahlen in der Demokratie und die Vorstellung von Wahlprogrammen einzelner Parteien zeigten sich die Schülerinnen und Schüler bestens motiviert und informiert. Viele der Jungwähler, die im Vorfeld noch keine Wahlentscheidung für eine Partei getroffen hatten, konnten beispielsweise zu einer Entscheidung dank des im Unterricht durchgeführten Wahl-O-Mat finden. Auch „das Kreuz mit dem Kreuz“ war für die Jungwähler dank der intensiven unterrichtlichen  Vorbereitung kein wirkliches Kreuz mehr- so kam echomäßig auch ein lautes „Ja“ der vielen Jungwähler und Wahlhelfer im Wahlraum  zurück, als ein Einzelner, kurz vor der Wahlurne  offenbar etwas aus dem Konzept gebracht, schnell noch wissen wollte, ob er beide Stimmen zwei verschiedenen Parteien geben dürfe. Der reibungslose Ablauf der Juniorwahlen konnte natürlich nicht ohne die zahlreiche Unterstützung vieler Schülerinnen und Schüler als Wahlhelfer funktionieren- bestes Beispiel für ehrenamtliches Engagement, denn viele  mussten für die zweistündige Informationsveranstaltung über die Aufgaben von Wahlhelfern einen Teil ihrer Freizeit investieren. Auch wenn es ab 13.30 Uhr ans Auszählen der Stimmen ging- vor dem regulären Wahlsonntag ab 18.00 Uhr darf das mit Spannung erwartete Ergebnis natürlich nicht bekanntgegeben werden.