Uniatmosphäre am Berufskolleg

Kooperation mit Fachbereich Elektrotechnik und Informatik der FH Münster

Im Rahmen der Kooperation des Hermann-Emanuel-Berufskollegs mit dem in Steinfurt situierten Fachbereich Elektrotechnik und Informatik der Fachhochschule Münster fand für Schüler und Schülerinnen des Beruflichen Gymnasiums mit der Fachrichtung Mathematik/ Informatik bereits zum zweiten Mal eine Probevorlesung mit Dozenten im Pädagogischen Zentrum statt, das sich für eineinhalb Stunden in einen bis auf den letzten Platz belegten Hörsaal verwandelte.

Nach den Begrüßungsworten von Abteilungsleiterin Ulrike Klemens-Duvos und Bildungsgangleiterin Jutta Bökemeier, auf deren Initiative hin die Kooperation mit Prof Dr. Jürgen te Vrugt und Prof. Dr. Hans Effinger zustande kam, durften nun Schülerinnen und Schüler aller drei Jahrgangsstufen des  Mathe-Informatik-Abiturs (MIA) zusammen mit ‚Gasthörern‘, nämlich Schüler und Schülerinnen des Wirtschaftsgymnasiums, „Uniatmosphäre“ genießen und einer spannenden Vorlesung aus dem Gebiet der Informatik folgen.

Nach einem kurzen Überblick über Studienangebote, Verlauf und Aufbau eines Bachelor-Studiengangs in Informatik stand thematisch die Computergrafik, ein Modul aus dem 4. Semester, im Vordergrund, bei der es um die rechnergestützte Generierung und auch Bearbeitung von Bildern geht. Getreu dem Motto „Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte“, verdeutlichte die Darstellung eines simplen Apfels die Themenbereiche, mit denen sich die Computergrafik befasst:  Wie lassen sich z.B. komplexe Formen geometrisch modellieren, wie Entfernungen und Schatten darstellen, um nur zwei Aspekte herauszugreifen. Die Miteinbeziehung der Schülerinnen und Schüler sowie die Veranschaulichung durch Hinweise auf die in der jungen Generation einfach bei jedem  bekannten Animationsfilme oder Computerspiele, machte diese Probevorlesung zu einer äußerst lehrreichen und informativen Veranstaltung, und zwar nicht nur hinsichtlich einer Orientierungshilfe für die zukünftige Studien- und Berufswahl.  Sehr schnell wurde deutlich, dass die in den Leistungsfächern gelehrten Unterrichtsinhalte auch „im richtigen Leben“ ihre praktische Anwendung finden:  Um Grafiken zu erzeugen, braucht man z.B. Kenntnisse über Modellierungskonzepte und Implementierung, die im Leistungskurs Informatik vermittelt werden. Ebenso sind aber auch mathematische Kenntnisse auf dem Gebiet der Linearen Algebra nötig, um zu berechnen, wie ein Auto z.B. in eine Welt platziert wird, wie es aussehen und wie es um eine Kurve herumkommen soll. Informatik ist eben nicht „nur“ Programmieren.

Insgesamt, so das Fazit der Schülerinnen und Schüler, eine sehr informative Veranstaltung, die nicht nur gezeigt hat, wie eine ‚echte‘ Vorlesung abläuft, sondern zugleich auch die Komplexität und Verknüpfung der Inhalte verdeutlichte.  Im Sommer werden Schüler dieses Bildungsgangs zu einem Gegenbesuch beim Fachbereich nach Steinfurt erwartet. Des Weiteren besteht für besonders begabte Schüler und Schülerinnen die Möglichkeit, ein Semester lang als Juniorstudierende Lehrveranstaltungen in Informatik und Mathematik zu besuchen. Ein richtig großes Event und damit Grund zum Feiern steht im nächsten Jahr an: Dann nämlich besteht die Kooperation der Fachhochschule mit dem Hermann-Emanuel-Berufskolleg im zehnten Jahr.